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Spanisch

Porträt einer Sprache

Warum Spanisch lernen?

Wer Spanisch spricht, kann sich mit über 400 Millionen Menschen in vielen Teilen der Welt verständigen, ohne umständlich Hände und Füße gebrauchen zu müssen. In Spanien, in Lateinamerika, in der Karibik, in den USA, in Marokko und weiteren Ländern Afrikas leben Menschen mit spanischer Muttersprache oder Spanisch als Zweitsprache. Spanisch ist außerdem Amtssprache in internationalen Organisationen wie der Europäischen Union, der Afrikanischen Union oder den Vereinten Nationen. Spanisch lernen lohnt sich also, mal ganz abgesehen von der Schönheit der Sprache.

Besondere Eigenschaften der spanischen Sprache

Das spanische Alphabet fügt dem lateinischen drei eigene Buchstaben hinzu: ch, ll und ñ. Genau genommen werden ch und ll von der Real Academia Española inzwischen nicht mehr als eigenständige Buchstaben betrachtet, sie können im Wort jedoch nicht getrennt werden.

Eine weitere Besonderheit finden wir bei der Zeichensetzung, genauer bei den Frage- und Ausrufungszeichen. Anders als im Deutschen schließen sie den betreffenden Satzteil ein: ¿Por qué es así? ¡Porque es así!

Selbstverständlich hat auch die spanische Grammatik Interessantes zu bieten, z. B. die Wortfolge. Deutsche Lernende finden zunächst die vertraute Reihenfolge SPO vor. Bei den Adjektiven muss jedoch umgedacht werden. Sie folgen tendenziell dem zugehörigen Substantiv: „la lengua bonita“ (die schöne Sprache). Wie ebenso vertraut, gibt es hier jedoch auch Ausnahmen.

Klein aber fein ist ein weiteres Merkmal, der präpositionale Akkusativ. Das Deutsche begnügt sich mit „ich sehe Juan“. Das Spanische verlangt ein zusätzliches „a“: „veo a Juan“.

Wo wir gerade dabei sind, dieses Beispiel zeigt noch eine Besonderheit der spanischen Sprache. Im Deutschen muss das Personalpronomen verwendet werden (hier „ich“). Im Spanischen wird es sozusagen durch die Blume bzw. durch die Verbform vermittelt und kann i.d.R. weggelassen werden (nur „veo“ statt „yo veo“).

Schließlich sei noch auf ein Phänomen hingewiesen, das deutsche Lernende sehr in Atem halten kann: die Verben ser und estar. Beide werden mit „sein“ übersetzt, aber sie sind im Spanischen nicht beliebig austauschbar. Ser weist beispielsweise auf feststehende Eigenschaften hin wie z. B. die Körpergröße: „Juan es alto“ (Juan ist groß). Mit estar werden eher vorübergehende Zustände und Gefühle verbunden und Ortsangaben gemacht: „¿Cómo estás?“ (Wie geht es dir?) bzw. „Estoy en la universidad.“ (Ich bin in der Universität).

Spanisch ist nicht gleich Spanisch

Was als „Spanisch“ bezeichnet wird, ist nur eine der verschiedenen Sprachen Spaniens, nämlich das Kastilische oder castellano. Es ist Amtssprache in ganz Spanien. Daneben sind in den entsprechenden Provinzen Katalanisch, Galizisch, Baskisch und Aranesisch Amtssprache. Darüber hinaus gibt es weitere Sprachen in Spanien, allerdings besitzen sie keinen offiziellen Status. Castellano hat sich in der Welt verbreitet. Zwar weist das Spanische beispielsweise in Lateinamerika einige Besonderheiten in Wortschatz und Grammatik auf, doch kann man sich mit dem Castellano Spaniens international sehr gut verständigen.

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Blick auf Moschee-Kathedrale in Córdoba -
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Wie die spanische Sprache wurde wie sie ist

Die lateinische Sprache gilt als der erste große Einflussfaktor auf die spanische Sprache, wie wir sie heute kennen. Die Römer erobern im 3. Jahrhundert vor Christus die Iberische Halbinsel. Latein bzw. Vulgärlatein verbreitet sich, wird zur Umgangssprache und verdrängt weitgehend die bis dahin gesprochenen Sprachen, wie Iberisch und Keltisch.

Den nächsten größeren Einfluss übt das Arabische aus. Im 8. Jahrhundert beginnt die Eroberung der Iberischen Halbinsel durch Araber aus Nordafrika. Arabische Lehnwörter gehen in die Sprache ein. Zu den häufigen Wörtern zählt „ojalá“ (hoffentlich), das von „Inshallah“ (So Gott will.) abgeleitet ist.

Im Zuge der Reconquista, der Rückeroberung der Iberischen Halbinsel von den Arabern, gewinnt die Sprache Kastiliens an Bedeutung. Seit dem 11. Jahrhundert steigt das Königreich León-Kastilien auf und ist maßgeblich für die Rückeroberung verantwortlich. Das Lateinische wird zunehmend abgeschafft. Dafür breitet sich Kastilisch aus. Eines der ersten literarischen Werke dieses Altspanischen ist das Epos „Cantar de Mio Cid“, welches von den Heldentaten des Ritters El Cid erzählt.

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