Geschichte des Spracheninstituts

Eine kleine Zeitreise

Die ersten Schritte

Das Spracheninstitut wurde am 14. Dezember 1992 gegründet mit dem Ziel, „den Fremdsprachenerwerb und die Festigung und Entwicklung vorhandener Fremdsprachenkenntnisse bei Studierenden der Universität Leipzig sowie anderen Interessenten … zu fördern“ (Satzung, § 2).

Schon damals zeigte die Universität Ihre Unterstützung des Spracheninstituts. In einem Brief des Kanzlers an den sächsischen Staatsminister 1993 heißt es: „Im Interesse der Fortführung der Fremdsprachenausbildung an der Universität findet der Satzungszweck des Spracheninstituts e.V. die ungeteilte Zustimmung und Unterstützung des Rektorats.“

Als der Kursbetrieb 1994 aufgenommen wurde, arbeitete das Spracheninstitut zunächst im Auftrag des Sprachenzentrums der Universität Leipzig. Eine Kooperationsvereinbarung mit der Universität machte dies möglich. 

Daneben stand der Unterricht am Spracheninstitut von Beginn an auch Angehörigen anderer Hochschulen und Einrichtungen offen. Auch separate Kurse für Unternehmen und Einrichtungen gehörten dazu. So durfte das Spracheninstitut u. a. Angehörige der Handelshochschule, des Max-Planck-Instituts, der Leibniz-Institute und der Musikhochschule unterrichten. Zwischen 2005 und 2022 waren es 46 Firmenkurse für 24 Firmen bzw. Einrichtungen. Wichtig waren dabei natürlich Englischkurse. Es wurden aber auch Kurse für brasilianisches Portugiesisch, Chinesisch, Deutsch, Gebärdensprache, Koreanisch, Niederländisch, Norwegisch, Russisch und Tschechisch erbeten.

Im Jahr 1998 gab es einen Rektoratsbeschluss, wonach nur noch die Kurse kostenlos besucht werden können, die Teil des Studiums sind. Daraufhin begann das Spracheninstitut, auch eigene Kurse für Studierende und Mitarbeiter anzubieten, diese jedoch über Gebühren zu finanzieren. Die ersten dieser Kurse waren Sprachkurse für Englisch, Französisch, Spanisch, Japanisch, Koreanisch und Indonesisch. Das Besondere an Koreanisch und Indonesisch: Die Lehrstühle dafür konnten von der Universität nicht mehr besetzt werden. Durch die Sprachkurse am Spracheninstitut blieb jedoch zumindest der Unterricht in diesen Sprachen vor Ort erhalten.

Bei diesen Sprachen sollte es aber nicht bleiben. Seit 2005 kam in fast jedem Jahr mindestens eine neue Sprache hinzu: 2005 begann der Sprachunterricht für Italienisch, Russisch, Ungarisch, Finnisch, Dänisch und Schwedisch. 2006 war ebenfalls sehr produktiv mit ersten Kursen für Arabisch, Chinesisch, Katalanisch, Latein, Litauisch, Niederländisch, Persisch, Portugiesisch, Tschechisch und Vietnamesisch. 2007 folgten die ersten Polnisch-Sprachkurse, 2008 Türkisch, 2010 Norwegisch und 2011 Isländisch. 2012 begannen die ersten Kurse für Afrikaans, bras. Portugiesisch, Neugriechisch und Irisch. 2013 wurden erstmals Albanisch und Thailändisch angeboten. 2015 starteten die ersten Kurse Gebärdensprache, die heute zu den begehrtesten Kursen gehören. Außerdem gab es erstmals Kurse für Deutsch, Hindi, Hebräisch (Ivrit) und Quechua. 2020 kam Lettisch hinzu, 2021 Ukrainisch und 2022 Rumänisch. 

Damit hat sich ein besonderes Sprachangebot entwickelt, bei dem auch seltener unterrichtete Sprachen vertreten sind. Die Sprachenvielfalt ist wohl eines der schönsten Alleinstellungsmerkmale des Spracheninstituts. Darin liegt aber auch der Vorteil für die Studierenden und Interessenten: Hier können Sprachen gelernt werden, für die man sonst kaum Anbieter findet.

Im Jahr 2000 wurde das Spracheninstitut Testzentrum für den TOEIC für berufsbezogenes Englisch. Das war der erste Baustein dafür, dass Interessierte nicht nur Sprachen lernen, sondern auch international anerkannte Sprachdiplome am Spracheninstitut ablegen konnten. 2006 wurde das Spracheninstitut auch Testzentrum für den TOEFL-ITP (akademisches Englisch) und für den TFI sowie den WiDaF, welche das berufsbezogene Französisch bzw. Deutsch prüfen. 2008 kamen DELE für Spanisch und Swedex für Schwedisch hinzu. Schließlich wurden 2010 hauseigene Zertifikate eingeführt.

Bis zum Jahr 2008 hatten des Spracheninstitut und das Sprachenzentrum ein gemeinsames Kurssystem, das sich an UNIcert anlehnte. Als das Sprachenzentrum im Rahmen des Bologna-Prozesses begann, seine Sprachkurse als Modulkurse umzugestalten, brauchte das Spracheninstitut ein eigenes Kurssystem. 2008 führte es ein eigenes System ein, das sich am GER orientierte und bis heute angewendet wird. Es sah eine wesentlich kleinere Gruppenstärke vor mit i.d.R. 10 bis 16 Teilnehmern (statt bisher bis zu 30).

Daneben wurde im neuen System der Schwierigkeitsgrad einer Fremdsprache berücksichtigt. So wurden beispielsweise für Französisch oder Spanisch für die Niveaus A 1 und A 2 jeweils nur 2 Kurse eingeplant. Um dieselben Niveaus beispielsweise im Russischen zu erlangen, wurden jeweils 3 Kurse veranschlagt. Für schwierige Sprachen wie Arabisch, Japanisch oder Chinesisch waren nun jeweils 4 Kurse vorgesehen.

Das Jahr 2013 war ein weiterer Meilenstein in der Institutsgeschichte: Das Spracheninstitut feierte sein 20-jähriges Bestehen. Das wurde mit einem Festakt gefeiert. Das Spracheninstitut bekam zu diesem Anlass außerdem ein ganz neues Gesicht: ein neues Design, ein neues Logo, eine neue Website, einen Facebook-Auftritt.

Das Jahr 2020 war wohl für alle ein einschneidendes Jahr, so auch für das Spracheninstitut. Mit der Corona-Pandemie wurde das Konzept der Präsenz-Sprachkurse vollständig auf den Kopf gestellt. Innerhalb kurzer Zeit wurden die Kurse auf Online-Betrieb umgestellt und eine neue, eigene Lernplattform eingerichtet: Chamilo. Beides blieb und bleibt erhalten und bereichert seither das Präsenzangebot. Online-Sprachkurse können jetzt auch von Teilnehmerinnen und Teilnehmern besucht werden, die nicht in Leipzig und Umgebung wohnen. Sie haben damit eine neue Möglichkeit, auch seltener unterrichtete Sprachen zu lernen. Die Lernplattform wiederum unterstützt weiterhin nicht nur die Online-, sondern auch die Präsenzkurse.

Kleine Perlen im Betrieb waren und sind immer wieder die Summer Schools, die in Kooperation mit der Universität Leipzig stattfinden. Die ersten Summer Schools wurden 2009 in Zusammenarbeit mit dem Sprachenzentrum der Universität Leipzig organisiert und führten Spanisch-Lernende für zwei Wochen nach Granada. 

2017 folgte die Summer School in Spoken Sanskrit, welche zusammen mit dem Institut für Indologie organisiert wurde. Sie wird von Teilnehmern aus der ganzen Welt besucht, darunter Teilnehmer aus den USA, aus China und aus Indien. 

2021 fand erstmals eine Zusammenarbeit mit dem Orientalischen Institut der Universität Leipzig statt. Zunächst konnte so eine Winter School für Arabisch für Fortgeschrittene auf die Beine gestellt werden. Im gleichen Jahr folgte die erste Sommer School für Kurdisch. Zu beiden Summer Schools kamen Interessenten aus ganz Deutschland.

Und nun ist der nächste Meilenstein erreicht: Das Spracheninstitut feiert sein nunmehr 30-jähriges Bestehen. Wir sind gespannt auf die nächsten 30 Jahre!

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