Portugiesische Küche

In der portugiesischen Küche spielen wegen der Nähe zum Meer natürlich Fisch und Meeresfrüchte eine wichtige Rolle. Der Star dabei ist der Stockfisch. Das ist ein getrockneter und gesalzener Kabeljau, der heute in den Gewässern vor Kanada gefischt wird. Das Salzen gleich nach dem Fang macht den Fisch gut haltbar. Kein Wunder also, dass er für Seefahrer in früheren Jahrhunderten sehr nützlich war. Zum nationalen Kulturgut stieg er im 19. und 20. Jahrhundert auf. Es gibt in der portugiesischen Küche hunderte von Gerichten auf der Basis von Stockfisch.

Neben Kabeljau spielen aber auch Sardinen und andere Fische sowie Meeresfrüchte, Fleisch und Gemüse eine wichtige Rolle. Die Portugiesen haben außerdem eine große Vorliebe für Suppen und Eintöpfe. Die portugiesische Küche ist im Vergleich zur spanischen Küche deftiger und bodenständiger. Und die Portugiesen mögen Nachspeisen, die wirklich süß sind, mit viel Zucker und Eigelb.

Hier nun einige der bekanntesten Gerichte der portugiesischen Küche:

Suppen/Eintöpfe:

Die wohl bekannteste Suppe aus Portugal ist Caldo verde: Das ist eine cremige Suppe aus Kartoffeln und Grünkohl mit fein geschnittener Chorizo-Wurst. Daneben gibt es aber auch viele Suppen mit Fisch und Meeresfrüchten. Cataplana ist zum Beispiel ein Eintopf aus Meeresfrüchten und Kartoffeln, Zwiebeln, Tomaten und Olivenöl, der nach dem schweren Topf benannt ist, in dem er zubereitet wird. Im Süden Portugals bereitet man auch Gazpacho zu, eine kalte Gemüsesuppe.

Fisch:

Unter den unzähligen Gerichten mit Stockfisch sind die Bolinhos de bacalhau das vielleicht bekannteste. Das sind frittierte Küchlein aus Kartoffeln und Stockfisch. Sehr bekannt sind auch gegrillte Sardinen (Sardinhas grelhadas), die überall im Land als Imbiss angeboten werden.

 

 

 

 

Fleisch:

Die Portugiesen verwenden in ihrer Küche so ziemlich alle Fleischsorten. Es gibt also eine große Vielfalt an Fleischgerichten. Bekannt ist zum Beispiel Frango com piri-piri. Das ist ein gegrilltes Hähnchen mit einer Sauce, die es in sich hat. Sie besteht aus Chili, Knoblauch, Olivenöl, Paprika und Zitrone. Sehr beliebt ist auch Leitão, knuspriges Schweinefleisch, das in kleine Stücke geschnitten und mit Zitronenscheiben serviert wird. Es ist in gewisser Weise die portugiesische Variante von Pulled Pork und wird gern auch mit Pommes frites als Imbiss serviert.

Süßigkeiten:

Wie bereits oben erwähnt, mögen es die Portugiesen wirklich sehr süß. Bekannt dafür sind die Pastel de Nata. Das sind Törtchen aus Blätterteig mit Pudding gefüllt. Ein weiterer Vertreter der portugiesischen Nachspeisen ist Bolo de Arroz, eine Art Muffin, der aus Reismehl hergestellt wird.

 

 

 

 

 

Portwein:

Portugal hat einige Weinanbaugebiete und produziert viele hochwertige Rot- und Weißweine. Der berühmteste Wein ist jedoch der Portwein, dessen Anbau ins 17. Jahrhundert zurückreicht und als Erfindung den Engländern zugeschrieben wird. Rot- oder Weißwein wird durch die Zugabe von hochprozentigem Alkohol haltbarer gemacht und dann noch gesüßt. Der Portwein ist nach der Stadt Porto benannt, wo der produzierte Wein lagerte und ausgebaut wurde.