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Im Porträt

Portugal

Portugal, das Land der Seefahrer, hat eine reiche Geschichte, viele schöne Strände, eine sehr interessante Küche und den Fado.

Das Land

Im Norden Portugals (Port e Norte) ist es an der Küste sehr mild. Dort wird viel Wein und Gemüse angebaut. Im Innern dagegen ist es gebirgig mit karger Vegetation. Die Mitte des Landes (Centro de Portugal) wird ebenfalls sehr für die Landwirtschaft (Wein, Getreide, Reis, Sonnenblumen) genutzt. Dieser Teil des Landes ist aber auch gebirgig und hat mit dem Torre (1.993 m) den höchsten Berg des Festlandes.

Der Süden Portugals (Alentejo) ist eher eben. Im Sommer ist es dort sehr heiß und trocken. Diese portugiesische Region hat eine starke Abwanderung und einen wirtschaftlichen Niedergang erlebt. Schuld daran ist die immer größere Trockenheit. Den Abschluss im Süden bildet die Algarve-Küste mit Steilküsten und vielen Sandstränden. Sie ist heute ein beliebtes Reiseziel für Touristen aus aller Welt.

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Karte von Portugal -

Eigenes Bild

Zu Portugal gehören auch noch die Inselgruppe der Azoren sowie Madeira, eine ebenfalls touristisch sehr beliebte Insel vor Afrika mit tropischer und subtropischer Vegetation.

Der höchste Berg Portugals ist der Ponta do Pico (2.351 m) auf den Azoren. Die drei wichtigsten Flüsse sind der Tejo (1.007 km), der Douro (897 km) und der Mondego (234 km).

Geschichte

Zwischen 800 und 600 v. Chr. siedelten Phönizier und Griechen an der Südküste des heutigen Portugal. Später kamen karthagische Siedlungen hinzu. Ab etwa 600 v. Chr. ließen sich immer mehr Kelten auf dem Gebiet des heutigen Portugal nieder und verschmolzen mit den Iberern zu den Keltiberern. Die Römer vertrieben im 2. Jahrhundert v. Chr. die Karthager und eroberten das Land. Es folgte eine starke Romanisierung.

Im 5. Jahrhundert fielen verschiedene germanische Stämme (Westgoten, Sueben, Alanen, Vandalen) in die römische Provinz Lusitania ein und gründeten eigene Reiche. Zu Beginn des 8. Jahrhunderts kam die gesamte iberische Halbinsel unter die Herrschaft der Araber und Berber (Umayyaden). Unter arabischer Herrschaft kam es zu einem erheblichen kulturellen Aufschwung. Der maurische Einfluss auf Sprache und Kultur war sehr groß.

Ab dem 9. Jahrhundert wurde die iberische Halbinsel in der „Reconquista“ von christlichen Heeren zurückerobert. Mit der Grafschaft „Portucale“ im Königreich Asturien-León wurde der Grundstein für das spätere Portugal gelegt. 1166 erlangte das Königreich Portugal seine Unabhängigkeit. Unter dem Haus Avis stieg Portugal zu einer europäischen See- und Großmacht auf. Im Unterschied zu den Spaniern suchten die Portugiesen den Seeweg nach Indien über Afrika. Ende des 15. Jahrhunderts gelang Vasco da Gama tatsächlich die Umsegelung Afrikas. Durch den Seehandel mit Indien wurde das Land sehr reich.

Bis zum 19. Jahrhundert geriet das Land immer mehr unter den Einfluss anderer europäischer Mächte (Spanier, Engländer und Franzosen). 1755 vernichtete ein Erdbeben weite Teil der Hauptstadt Lissabon. Die portugiesische Monarchie endete 1910 durch einen Aufstand und es wurde die Republik ausgerufen. 1926 kam durch einen Militärputsch der autoritäre Herrscher António de Oliveira Salazar an die Macht. Ab 1960 führte Portugal einen erbitterten Kolonialkrieg um seine Provinzen Angola, Mosambik und Guinea-Bissau, der 1974 durch die Nelkenrevolution mit der Unabhängigkeit der afrikanischen Länder endete. 1986 trat Portugal der Europäischen Union bei. Die Zeit seitdem ist von wechselnden konservativen und sozialistischen Regierungen geprägt. Nach vielen wirtschaftlichen Krisen ist Portugal heute ein modernes Land, das zu den wichtigsten Reisezielen in Europa gehört.

Sehenswürdigkeiten

Da wäre zunächst die Hauptstadt Lissabon. Die wichtigsten Sehenswürdigkeiten sind das Hieronymus-Kloster, der Turm von Belém und die Burg São Jorge. Man sollte aber auch auf keinen Fall eine Fahrt mit der berühmten Straßenbahn 28 (eléctrico) verpassen. Sie fährt sehr steil vom Zentrum aus an vielen Sehenswürdigkeiten Lissabons vorbei. Schließlich sollte man auch dem maurischen Viertel Alfama einen Besuch abstatten.

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Festung São Jorge in Lissabon -

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Das beliebteste Urlaubsziel Portugals ist die Algarve, die sich über 150 km ganz im Süden des Landes erstreckt. Hier gibt es traumhafte Sandstrände und spektakuläre Steilküsten.

Porto liegt etwas über 300 km nordwestlich von Lissabon. Die Altstadt von Porto zählt zum UNESCO-Weltkulturerbe. Hier sind die alte Kathedrale, der Börsenpalast sowie der Bahnhof São Bento zu besichtigen. Porto ist auch weltberühmt für seinen Portwein.

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Bahnhof in Porto -

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Sintra, die Sommerresidenz der portugiesischen Könige, ist mit seinen vielen prächtigen Palästen ebenfalls einen Besuch wert. Schließlich sei noch auf Coimbra, die alte Universitätsstadt, mit seiner sehr schönen Altstadt verwiesen.

Abschließend sei noch die Insel Madeira genannt, auf der das ganze Jahr über Frühling ist. Sie wird meist für einen Strandurlaub besucht. Doch ist sie im Innern auch gebirgig und damit für Wanderungen durch die prächtige Blumenwelt geeignet.

Zahlen und Fakten:

 

Flagge portugal_1 Portugiesisch - Im Porträt - Spracheninstitut Universität Leipzig
Offizieller Name República Portuguesa
Staatsoberhaupt Ministerpräsident
Amtssprache Portugiesisch
Hauptstadt Lissabon
Weitere wichtige Städte Porto, Amadora, Villa Nova de Gaia, Braga, Funchal, Coimbra,
Bevölkerung 10.295.909 (Stand 2020)
Fläche 92.212 km2
Nationalfeiertag 10. Juni
Währung Euro (EUR)
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