Dienstag, 02. November 2021 | Dr. K. Klammer

Im Porträt

Iran

Gebirge und Wüsten

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Wüste im Süden des Iran - © PantherMedia / Rui Vale de Sousa

Gebirge und Wüsten machen einen großen Teil der Landschaft des Iran aus. Das Land wird durchzogen vom Zagros-Gebirge und vom Kuhrud-Gebirge im Osten, dem Talysch-Gebirge im Nordwesten und dem Elburs-Gebirge im Norden. Im Elburs-Gebirge befindet sich mit dem Damawand der höchste Berg des Iran. Dabei handelt es sich um einen Vulkan, der jedoch nur noch leicht raucht und mit Gletscher bedeckt ist. Wüsten sind im Iran sehr verbreitet. Etwa die Hälfte der Landesfläche ist mit Wüste bedeckt. Zu den schönsten gehört dabei die Maranjab-Wüste in der Nähe von Isfahan und Teheran. Hier lassen sich schöne, weiche Sanddünen erklimmen und es gibt einen Salzsee sowie eine Karawanserei. Nicht weit von Teheran entfernt befindet sich die große Salzwüste Dasht-e-Kavir. Überhaupt dominieren im Iran Salz- und Kieswüsten. Im Südosten des Iran liegt die Wüste Lut. Sie ist einer der heißesten Orte der Welt. Hier wurden schon über 70 °C Bodentemperatur gemessen.

Seen und Vegetation

Im Land gibt es nur wenige Seen, die dazu meist sehr salzig sind. Dazu zählen z. B. der Urmiasee, der größte Binnensee des Iran, der Hamun-See und der Bachtegansee. Der Iran grenzt im Norden ans Kaspische Meer und im Süden an den Persischen Golf. Die Vegetation im Iran ist sehr unterschiedlich. Alles hängt von der Verfügbarkeit von Wasser ab. In den Wüsten und Halbwüsten gibt es kaum oder gar keine Vegetation. In den Gebirgen gibt es Trockenwälder und einige Feuchtwälder. Der Wald macht etwa 10 % der Landesfläche aus. Üppig bewachsen sind dagegen die Regionen am Kaspischen Meer und am Persischen Golf. Die Region am Kaspischen Meer ist die feuchteste des Iran. Hier gibt es daher Reisfelder, Teeplantagen und es wird Baumwolle angebaut, außerdem Tabak und Zitrusfrüchte. In den Bergen gibt es reiche Laub- und Mischwälder. Die Wälder beherbergen außerdem u. a. Braunbären, Rothirsche und Luchse. Die Küstengebiete des Kaspischen Meers sind wahre Vogelparadiese. Viele Zugvögel haben hier ihr Winterquartier. In den Halbwüsten und Steppen sind wild lebende Schafe und Ziegen anzutreffen, außerdem Schakale und Hyänen, Gazellen und Esel. Die ehemals beheimateten Tiger und Löwen sind inzwischen ausgestorben.

Isfahan

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Isfahan - © PantherMedia / master2

Wie die Natur haben auch die Städte im Iran einen je ganz besonderen Charakter. Ein wichtiges Zentrum ist natürlich die Hauptstadt Teheran, der ein eigener Artikel  gewidmet ist. Aufgrund ihrer vielen Prachtbauten ist Isfahan ein besonderes Schmuckstück des Landes. Besonders im 16. und 17. Jahrhundert entstanden Prachtmoscheen mit den typischen Bögen und weitere islamische Bauwerke. Viele davon sind heute UNESCO-Welterbe. Der Imam-Platz beispielsweise wird von Moscheen, einem Palast und dem Basar umgrenzt und ist damit eine der besonderen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Sehr sehenswert sind auch die Brücken, wie die 33-Bögen-Brücke, die Gartenanlagen und das prunkvolle Abbasi-Hotel, eine ehemalige Karawanserei.

Kashan und Yazd

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Yazd - © PantherMedia / javarman

Ein weiterer Anziehungspunkt ist die Stadt Kashan, die in der Provinz Isfahan liegt. Kashan ist unter anderem für seine Textilindustrie bekannt. In Kashan stehen viele Webstühle und erschaffen die Kashan-Teppiche, eine klassische Art der Perserteppiche. Außerdem sind in Kashan viele wunderschöne Bauten versammelt, wie die Dschalali-Burg, die Freitags-Moschee oder das Chane-ye Tabatabayi. Es ist ein historisches Bürgerhaus mit wunderschön gestalteten Wohnhöfen, Wandmalereien und Buntglasfenstern. Eine der ältesten Städte Irans ist Yazd. Sie wurde an einer Oase gegründet und war einst ein Zentrum des Zoroastrismus. Daran erinnern unter anderm die Feuertempel. Das Stadtzentrum ist weitgehend aus Lehmziegeln errichtet und heute UNESCO-Weltkulturerbe. Einige Gebäude weisen auch heute noch einen Windturm (Badgir) zur Kühlung auf. Außerdem werden in Yazd Seidenstoffe hergestellt.

Persepolis und Moscheen

Ein weiteres UNESCO-Welterbe ist die alte Residenzstadt Persepolis (griechisch für„Stadt der Perser“). Ihre Überreste können heute noch besichtigt werden. Dazu gehören die große Terrasse und  Überreste von Palästen. Der Palast des Dareios ist am besten erhalten. Außerdem sind die Überreste des Palastes „Hundert-Säulen-Saal“ von König Xerxes zu besichtigen. Persepolis ist auch sonst archäologisch überaus interessant. So wurden beispielsweise viele Tontafeln gefunden, die Aufschluss über die Verwaltung der Stadt geben. Sie zeigen zum Beispiel, dass Persepolis nicht von Sklaven errichtet wurde, sondern die Arbeiter entlohnt wurden. Im Iran gibt es viele prächtige Moscheen. Eine davon ist die Nasir-ol-Molk-Moschee in Schiras. Sie ist unter anderem mit herrlichem bunten Fensterglas ausgestattet. Wenn die Sonne hineinscheint, wird der Raum von Farben geradezu überflutet.

Sprachen

Im Iran leben verschiedene Ethnien zusammen. Die Mehrheit bilden die Perser. Außerdem leben u. a. Kurden, Luren und Belutschen im Iran. Entsprechend werden verschiedene Sprachen gesprochen. Persisch (Farsi) ist Amtssprache und wird von mehr als der Hälfte der Einwohner als Muttersprache gesprochen. Dazu kommen zahlreiche Sprecherinnen und Sprecher, die Persisch bzw. Farsi als Zweitsprache verwenden. Daneben wird u. a. Kurdisch (Kurmandschi, Sorani, Südkurdisch), Luri, Belutschisch, Turkmenisch, Aserbaidschanisch, Gilaki, Gorani und Masanderanisch gesprochen. Dazu kommen viele Dialekte. In der Schule lernen die Kinder Arabisch und als weitere Fremdsprache Englisch.

Zahlen und Fakten

 

Offizieller Name Islamische Republik Iran
Staatsform Präsidentielle Republik
Amtssprache Persisch (Farsi)
Hauptstadt Teheran
Weitere große Städte Maschhad, Isfahan, Täbris, Karadsch, Schiras, Ahvaz, Ghom
Bevölkerung 82,9 Millionen (2019, geschätzt)
Fläche 1.684.195 km2
Nationalfeiertag 11. Februar
Weitere Feiertage Nourouz (Neujahr), verschiedene religiöse Feiertage
Währung Rial