
Mittwoch, 06. November 2024
Périgord
Paradies für Geschichtsfreunde und Genießer
Burgen, Schlösser, Steinzeit, Gänse und Trüffel – so könnte man kurz die Region im Südwesten Frankreichs umschreiben. Landschaftlich ist das Périgord durch Hügel und Flüsse charakterisiert. Die wichtigsten Flüsse sind die Dordogne und die Vézère.
Das Périgord besteht im Grunde aus vier Gebieten: das grüne, das weiße, das schwarze und das purpurne Périgord. Das gründe Périgord im Norden ist hügelig und waldreich. Das weiße Périgord im Zentrum heißt so wegen seiner Kalkstein-Formationen. Das schwarze Périgord im Südosten ist reich an Eichen- und Pinienwäldern und das purpurne Périgord im Südwesten ist bekannt für seinen Weinanbau.
Die Steinzeitmalereien von Lascaux

Erstes Highlight im Périgord sind die vielen Höhlen mit Malereien aus der Steinzeit. Die berühmteste ist die von Lascaux, eigentlich Höhle Nummer vier. Sie wurde 1940 zufällig von Kindern und Jugendlichen entdeckt. In ihr befinden sich einzigartige steinzeitliche Zeichnungen, die zu den schönsten der Welt zählen. Nachdem die Höhle in den 50er und 60er Jahren für Besucher geöffnet war, verschlechterte sich der Zustand der Zeichnungen zusehends. Daher wurden sie wieder für Besucher geschlossen. Heute kann man eine Kopie der Höhle besichtigen, die exakt dem Original entspricht.
Weitere Höhlen mit Museen zur Steinzeit gibt es in La Roque Saint-Christophe. Außerdem seien noch die Gouffre de Padirac (Schlund von Padirac) erwähnt: ein riesiges Loch, das am Grund zu einem Fluss führt. Von dort können Bootsfahrten unternommen werden, um das Labyrinth der Höhle mit unterirdischen Seen und Plateaus zu erkunden.
Mittelalterliche Festung Château de Castelnaud

Zweites Highlight des Périgord sind die unzähligen Burgen und Schlösser. Hier sei nur auf die zwei schönsten verwiesen. Die mittelalterliche Burg Castelnaud thront hoch über der Dordogne. Besucher können hier mittelalterliche Waffen, Rüstungen und Katapulte besichtigen. Aber auch Ritterspiele finden hier regelmäßig statt.
Sarlat-la-Canéda

Drittes Highlight sind die wunderschönen Städte und Dörfer im Périgord, von denen einige ganz offiziell zu den „schönsten Dörfern Frankreichs“ gehören. Da wäre zunächst die kleine Stadt Sarlat (eigentlich Sarlat-la-Canéda). Hier können Besucher schöne Bürgerhäuser, das alte Rathaus oder die schönen Häuser am ehemaligen Gänsemarkt besichtigen.
Der Wallfahrtsort Rocamadour

Nächster Glanzpunkt ist Rocamadour. Der kleine Ort scheint an einer riesigen Felswand zu kleben und besteht aus drei Ebenen. Ganz unten ist der eigentliche Ort mit vielen schönen Geschäften, Cafés und Restaurants. Auf der zweiten Ebene (mehr als 200 Treppenstufen!) befinden sich Kirchen, die Basilika Saint-Sauveur und die Krypta des Heiligen Amadour, von dem sich auch der Name Rocamadour herleitet. Wer noch nicht genug hat, kann auch auf die zweite Ebene mit der ehemaligen Burg steigen. Von dort hat man einen fantastischen Blick ins Tal.
Das Schloss Hautefort ist das größte Barockschloss im Südwesten Frankreichs und verfügt über eine prächtige Gartenanlage.
Erwähnt seien noch das Dorf Beynac-et-Cazenac, das malerisch am Fuße der gleichnamigen Burg liegt, und Brantôme, ein wunderschönes Städtchen, das komplett vom Fluss Dronne umgeben ist.
Im Périgord gibt es auch viele schöne Gartenanlagen, darunter die Manoirs d’Eyrignac aus dem 18. Jahrhundert. Besucher können hier formvollendere Buchsbaum-Hecken und Baumskulpturen aus Eibe, Buchsbaum und Hainbuche bestaunen.
Für Aktivurlauber hat das Périgord ebenfalls einiges zu bieten: Boots- und Kanufahrten auf einem der unzähligen Flüsse, Fahrradtouren und Wandern.
Zum Schluss noch ein Hinweis auf die Kulinarik: Das Périgord ist bekannt für seine ausgezeichneten Trüffel. Zweite Delikatesse sind Gänse und hier vor allem die Gänseleber-Pastete, eine unter dem Aspekt des Tierschutzes etwas fragwürdige Spezialität. Dritte kulinarische Spezialität sind die Walnüsse, die man überall im Périgord findet.