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Hindi

Echowörter

Adele Hennig-Tembe

Eine interessante Besonderheit des gesprochenen Hindi ist die Verwendung von Echowörtern. Dabei wird einem bedeutungstragenden Wort ein „Kunstwort“ nachgestellt, welches die Bedeutung des ersten Wortes ausweitet. In diesem „Kunstwort“ wird die Anfangssilbe des ersten Wortes verändert. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.

1. Besonders beliebt ist es, den Anfangskonsonanten des ersten Wortes im „Kunstwort“ durch ein v zu ersetzen. Zum Beispiel:

  • cāy-vāy „Tee und alles, was dazu gehört - Kekse, frittiertes Salzgebäck…“
  • pulis-vulis „Polizei und dergleichen“
  • pensil-vensil „Bleistift und andere Schreibutensilien“
  • khānā-vānā „Essen und alles, was damit zu tun hat“
  • rules-vules „Regeln usw.“

Wie an den Beispielen erkennbar, handelt es sich bei dieser Echowort-Variante oft um Anglizismen.

ganesh Hindi - Hindi - Spracheninstitut Universität Leipzig
Gott Ganesha -
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2. In einer weiteren Variante wird der Vokal der ersten Silbe durch einen anderen Vokal ersetzt. Zum Beispiel:

  • cāval-cuval „Reis und alles, was dazu gehört - Linsen …“
  • kaṅghī-kuṅghī karnā „sich kämmen und zurechtmachen“

Einige der Echowort-Kombinationen sind fester Bestandteil des Hindi-Vokabulars geworden. Zum Beispiel:

  • ṭhīk-ṭhāk „völlig zutreffend“
  • bhīṛ-bhāṛ „Gewühle, Durcheinander“
  • bholā-bhālā „einfach und ehrlich, naiv“

An diesen Beispielen kann man sehen, wie kreativ Sprache sein kann.
Daher rate ich (mit etwas übertriebenem Echo): hindī-vindī sīkho! dilcasp-vilcasp bhāṣā-bhūṣā hai. „Lernt Hindi! Es ist eine interessante Sprache.“
 

m_fld15_lotus-mahal Hindi - Hindi - Spracheninstitut Universität Leipzig
Lotus Mahal in Hampi Karnataka
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