Chanukka

Chanukka bedeutet auf Hebräisch so viel wie „Weihung“ oder „Einweihung“. Dieses wichtige jüdische Fest wird zwischen Ende November und Anfang Januar gefeiert. Es wird für jedes jüdische Jahr neu berechnet. Es geht über acht Tage. Dabei wird am Morgen und vor allem am Abend gefeiert.

Am Morgen werden in der Synagoge Gebete gesprochen, die an die Einweihung des zweiten jüdischen Tempels (164 v. Chr.) und an das damit verbundene Lichtwunder erinnern. Der zweite jüdische Tempel wurde nach dem „Makkabäer-Aufstand“ der Juden gegen die Seleukiden neu geweiht. Es wird berichtet, dass aber nach dem Aufstand nur noch ein Krug Öl, das für die Einweihung notwendig war, vorhanden war. Die Herstellung weiteren Öls dauerte mindestens acht Tage. Das Öl aus dem einen Krug reichte aber durch ein Wunder die ganzen 8 Tage. Dies wird als das Lichtwunder bezeichnet.

Für den ersten Abend bereitet jedes Familienmitglied eine „Chanukkia“. Das ist ein Leuchter mit neun Armen. Acht Arme stehen stehen für die acht Tage des Lichtwunders. Mit der neunten Kerze werden die anderen Kerzen entzündet. Dabei wird zunächst nur eine Kerze und dann jeden Tag eine weitere Kerze entzündet, bis nach acht Tagen alle Kerzen brennen. Das Entzünden der Kerzen geht mit Gebeten und Liedern einher. Während die Kerzen brennen, darf niemand arbeiten. Die Leuchter werden auf das Fensterbrett gestellt.

Während des Chanukka-Festes werden in Öl gebratene oder frittierte Speisen (Pfannkuchen, Krapfen oder Kartoffelpuffer) als Hinweis auf das Öl im Tempel verzehrt. Nach dem Essen spielen die Kinder mit einem Dreidel. Das ist ein viereckiger Kreisel. Auf den vier Seiten stehen die hebräischen Schriftzeichen „Nun“, „Gimel“, „He“ und „Schin“. Sie gelten als Initialen für den Satz „Nes Gadol Haja Scham“ (Ein großes Wunder geschah dort). Die Kinder werden mit Süßigkeiten und Geld belohnt, das sie für Bedürftige spenden sollen.

Das Chanukka-Fest ist aber nur ein Halbfeiertag. Das heißt: tagsüber wird gearbeitet bzw. in der Schule gelernt.