© PantherMedia / Sergii Kolesnyk

Türkische Küche

Feinschmecker des Orients

Die Türkei ist nicht nur geografisch das Land zwischen Orient und Okzident. Auch in der Küche treffen verschiedene Einflüsse aufeinander – ein Erbe des osmanischen Reiches.

Das Frühstück in der Türkei, das Kahvalti, kann schlicht ausfallen: einen schwarzen Tee, dazu Brot etwas Käse und Oliven. Oft jedoch besteht es aus allerlei Kleinigkeiten und erinnert eher an einen Brunch. Zum Brot gibt es dann z. B. verschiedene Käsesorten (Schnittkäse und verschiedene Käse in Salzlake), würzige Pasten als Dip, Tomaten und Gurken, Eierspeisen, wie z. B. Spiegelei mit der würzigen Wurst Sucuk (Sucuklu Yumurta) oder Rührei mit Paprika und Tomate (Menemen), Honig und Marmeladen.

Für die Hauptmahlzeit nimmt man sich jedoch Zeit und lädt auch schon mal Freunde dazu ein, z. B. an Feiertagen. Die Mahlzeit beginnt mit warmen und kalten Vorspeisen, den Meze. Viele kleine Portionen laden zum Probieren ein. So gibt es Dips und Cremes aus Gemüse, Linsen und Bohnen, Yoghurt mit Gurke, Salate und vieles mehr.

 

turkei2 Türkisch - Türkische Küche - Spracheninstitut Universität Leipzig

 
 

 

 

Türkisch Meze -
© PantherMedia / jackmalipan (YAYMicro)

 

Zur Hauptmahlzeit gehört auch oft eine Suppe. Suppen, Fleisch und Reisgerichte waren bereits zur osmanischen Zeit wichtige Bestandteile eines Menüs. Beliebte Suppen sind in der Türkei z. B. Rote Linsensuppe (Mercimek Çorbası) Joghurtsuppe (Yoğurt Çorbası) oder Kuttelsuppe (İşkembe Çorbası).

In der Türkei wird gern Fleisch gegessen. Die Fleischgerichte folgen i.d.R. auf den Suppengang. Das Fleisch wird vor allem gegrillt (Kebab) oder geschmort serviert. Besonders bekannt ist Döner Kebab. In der Türkei wird er allerdings nicht wie in Deutschland als Fast Food serviert, sondern traditionell auf dem Teller mit Salat und Reis. Es gibt auch Varianten mit Brot, die jedoch nur entfernt der „deutschen“ Variante ähneln.

Neben Kebab, dem gegrilltem Fleisch, sind Köfte sehr beliebt. Das sind türkische Hackbällchen. Es gibt ganz unterschiedliche Rezepturen, bei denen Hackfleisch mit unterschiedlichen Gewürzen und weiteren Zutaten wie Bulgur, Reis, Tomaten, Zwiebeln und Kräutern vermischt wird.

Als Beilage werden verschiedene Gemüse und Brot oder Reis (Pilav) gereicht. Reis gibt es aber nicht nur pur als Beilage. Häufig gibt es ihn als Reisgericht mit vielfältigen Zutaten, z. B. mit Kichererbsen (Nohutlu Pilav) oder Hühnchen auf Reis (Pilav üstü tavuk) oder Reis mit verschiedenem Gemüse.

 

turkei3 Türkisch - Türkische Küche - Spracheninstitut Universität Leipzig

 

 

 

 

Simit -
© PantherMedia / Try_my_best (YAYMicro)

 

Und für Zwischendurch? Da bekommt man fast überall Simit. Das sind mit Sesam bestreute Kringel, die man den ganzen Tag essen kann. Ein herzhafterer Imbiss ist Lahmacun, was bei uns auch als türkische Pizza bekannt ist. Dabei wird der Teig zu einem sehr dünnen Fladenbrot ausgerollt und mit Hackfleisch, Gemüse und Gewürzen belegt. Das Fladenbrot wird anschließend aufgerollt und kann so mit der Hand gegessen werden.

Der Nachtisch ist, wie im Orient sehr verbreitet, sehr süß. Viele der Nachspeisen sind in Sirup getränkt, wie die bekannte Süßspeise Baklava aus dünnem Teig mit Pistazien oder Nüssen, oder Grießkuchen mit Sirup (Revani) oder Spritzkuchen in Sirup (Tulumba Tatlısı).

Getrunken wird in der Türkei gern türkischer Schwarztee (Çay). Eine Besonderheit des Tees ist die kräftige rote Farbe. Der Tee wird in der Türkei selbst angebaut, insbesondere in der Schwarzmeerregion. Daher sind überall im Land Teehäuser verbreitet, wo man sich auf ein Schwätzchen bei einer guten Tasse Tee treffen kann.

 

turkischer_tee Türkisch - Türkische Küche - Spracheninstitut Universität Leipzig

 

 

 

Türkischer Tee -
© PantherMedia / gregorylee

Zur Erfrischung gibt es oft das Joghurtgetränk Ayran. Wenn es kalt wird, greifen die Menschen aber gerne auch zu Sahlep. Das ist eine warme Milch mit Zucker und Sahleppulver. Das Pulver wird aus Orchideenwurzeln gewonnen, wobei die Orchideen nur wild in der Türkei wachsen.

Daneben gehört natürlich auch der Kaffee zum Tag dazu. Für einen türkischen Kaffee (Kahve) benötigt man ein eigenes Kesselchen in welchem der Kaffee mit Zucker aufgekocht wird. Von der Türkei aus hat die Kaffeekultur auch ihren Weg nach Europa gefunden.

Als alkoholisches Nationalgetränk gilt Raki. Es ist ein Schnaps, der aus Weintrauben und Anis hergestellt wird. Raki wird in Gesellschaft getrunken, wenn wieder über Gott und die Welt philosophiert wird. Allerdings nimmt man immer nur einen kleinen Schluck aus dem schlanken Raki-Glas. In der Türkei genießt man den Raki auch nicht pur. Stattdessen versammelt man sich um einen sogenannten Raki-Tisch, den Raki Sofrasi, der mit Mezze gedeckt ist. Von diesen nimmt man zwischendurch ein Häppchen – und dann ein Schlückchen Raki.

 

 

 

m_fld15_tu--rkei1 Türkisch - Türkische Küche - Spracheninstitut Universität Leipzig
© PantherMedia / Sergii Kolesnyk
FaLang translation system by Faboba

Mehr Wissenswertes