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Veselé Vánoce

Weihnachten in Tschechien

Jana Drozd/Katja Klammer

Der Christbaum wird am Nachmittag geschmückt, oft mit Äpfeln, Nüssen, Lebkuchen und vielerlei anderen Süßigkeiten. Wer jedoch am Heiligen Abend ein Goldenes Schweinchen sehen möchte, sollte sich von den Leckereien nicht verführen lassen. Nur wem es gelingt, den ganzen Tag zu fasten, der sieht am Abend mit etwas Glück das goldene Rüsseltier die Wand entlang huschen.

Erst wenn der erste Stern am Himmel erscheint, darf an diesem Tag eine Kerze angezündet werden. Erst dann dürfen sich die Familienmitglieder an den Tisch zum gemeinsamen Abendessen setzen. Früher schnitt der Familienvater dann das Brot in Scheiben, wobei er diese nicht zählen durfte. Blieben eine oder mehrere Scheiben übrig, bedeutete dies, dass sich die Familie im kommenden Jahr vergrößern würde. Hatte er jedoch zu wenig Brot geschnitten, bedeutete dies für das nächste Jahr Verlust und Tod.

Die weihnachtliche Speisekarte ist je nach Region unterschiedlich. Verbreitet sind Pilz- oder Fischsuppe, gefolgt von paniertem Karpfen mit Kartoffelsalat (wer sich eine Schuppe vom Festtagskarpfen in die Geldbörse steckt, sorgt dafür, dass sie auch im nachfolgenden Jahr immer gut gefüllt ist). Gerne wurde und wird auch „Kuba“ gegessen, das sind im Ofen zubereitete Graupen mit Steinpilzen und Knoblauch.
Ein weiterer Brauch bei Tisch ist das Zerschneiden eines Apfels. Erscheint in der quer geschnittenen Apfelmitte ein Stern, bedeutet dies Gesundheit und Glück für das kommende Jahr. Ein Kreuz hingegen verheißt das Gegenteil.

Ein ebenso weit verbreiteter Brauch ist es, Walnussschalen in einer Wasserschüssel schwimmen zu lassen. Jedes Familienmitglied befestigt eine kleine Kerze in der Mitte der Walnussschale und lässt sein „Schiffchen“ schwimmen. Erreicht die Nussschale das andere „Ufer“, erwartet den Besitzer ein angenehmes und langes Leben. Geht sie im Wasser unter, stehen unangenehme Geschehnisse ins Haus.

Der Heilige Abend endet mit der Mitternachtsmesse. Danach zieht man von Haus zu Haus und singt Weihnachtslieder.

Man erzählt sich übrigens, dass die Tiere in der Nacht vom 24. zum 25. Dezember sprechen können.

Unverheiratete Mädchen schneiden manchmal am 4. Dezember zu St. Barbara einen Kirschzweig ab und stellen ihn ins Wasser. Wenn der Zweig bis Weihnachten blüht, bedeutete es, dass das Mädchen im kommenden Jahr heiraten wird. Auch das Werfen von Schuhen ist eines der langen Traditionen unverheirateter Mädchen. Wirft ein Mädchen den Schuh über die Schulter und zeigt die Schuhspitze zur Tür, soll ebenfalls ihre Hochzeit im kommenden Jahr ins Haus stehen. 

m_fld15_weihnachtsmarkt_prag Tschechisch - Veselé Vánoce - Spracheninstitut Uni Leipzig
Weihnachtsmarkt in der Altstadt von Prag
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