Midsommar

Wenn im schwedischen Sommer die Nächte so hell werden, dass sie auch die „Weißen Nächte“ genannt werden, steht das zweitwichtigste Fest nach Weihnachten an, das Mittsommerfest (Midsommar). Es wird an dem Wochenende zwischen dem 20. und 26. Juni gefeiert, am liebsten draußen auf dem Lande. Zu diesem Fest der Sommersonnenwende kommen Familie und Freunde zusammen.

Schon am Freitag, dem midsommarafton (Mittsommerabend), pflücken viele Mädchen und Frauen Blumen, um sie zum Kranz zu binden und zu tragen. Am selben Tag stellen die Schweden an öffentlichen Plätzen einen Baum auf, die Maistange (midsommarstången). Sie hat die Form eines Kreuzes mit zwei Ringen daran und wird mit Blumen und Birkenblättern geschmückt. Um die Maistange herum versammeln sich die Menschen und es gibt traditionelle Tänze und Spiele.

Auf den Tisch oder in den Picknickkorb kommen zu Mittsommer neue Kartoffeln, dazu Sauerrahm mit Dill, Zwiebeln und Hering. Zum Nachtisch gibt es Erdbeeren mit Sahne, denn erst mit den Erdbeeren wird es wirklich Sommer. Zum Abend hin fließt dann auch der Alkohol, v. a. Kräuterschnaps, begleitet von Liedern und Trinksprüchen.

Einem alten Brauch folgend, pflücken manche Mädchen in der Mittsommernacht sieben verschiedene Blumen, aber pssst, das muss schweigend geschehen. Dann legen sie sie unter ihr Kopfkissen und können im Traum ihren zukünftigen Schatz sehen. Mittsommer ist außerdem ein beliebtes Datum zum Heiraten.