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Der Ursprung aller Märchen

Die Märchen aus 1001 Nacht

Die „Märchen aus 1001 Nacht“ sind eines der bekanntesten Werke der persischen Literatur. Der genaue Ursprung der Geschichten ist nicht bekannt. Es wird aber vermutet, dass die ersten Erzählungen im 3. Jahrhundert in Indien entstanden sind. Um 500 wurden diese Märchen dann ins Mittelpersische übertragen und durch weitere Geschichten aus Persien ergänzt. Der Text dieser persischen Fassung ist nicht überliefert. Er wird aber mehrfach in Werken aus dieser Zeit erwähnt.

Nach der arabischen Eroberung wurden die Geschichten ins Arabische übersetzt und der arabischen Lebenswirklichkeit angepasst. Die Geschichte des Textes zeigt, dass im Mittelalter verschiedene Sammlungen (mit einem unterschiedlichen Bestand an Geschichten) im Umlauf waren, die durch weitere Erzählungen aus dem orientalischen Kulturraum ergänzt wurden. Der damalige Text war also fließend.

Nach Europa kam die berühmte Märchensammlung durch den französischen Orientalisten Antoine Galland, der im 18. Jahrhundert eine arabische Handschrift nach Frankreich brachte und 1704 eine französische Fassung veröffentlichte.

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In der Rahmenhandlung der Märchensammlung wird erzählt, dass Schahriyâr, der König auf einer Insel zwischen Indien und China ist, von der Untreue seiner Frau erfährt und im Zorn seinem Wesir befiehlt, seine Frau zu töten und ihm jede Nacht eine Jungfrau zuzuführen, die dann ebenfalls am Morgen getötet wird. Scheherazade, die Tochter des Wesirs, will dieses grausame Tun beenden, geht zum König und erzählt ihm eine Geschichte. Die endet am Morgen an einer so spannenden Stelle, dass der König unbedingt die Fortsetzung hören möchte. So geht es dann Nacht für Nacht weiter über einige Jahre, in denen Scheherazade dem König 3 Kinder schenkt. Er begnadigt sie daraufhin.

Die von Scheherazade erzählten Geschichten sind ganz unterschiedlich: komisch, grausam, spannend oder erotisch. Es sind eigentlich Geschichten für Erwachsene und keine klassischen Märchen. Die bekanntesten Geschichten sind „Sindbad der Seefahrer“, „Aladin und die Wunderlampe“ oder „Ali Baba und die 40 Räuber“.  

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