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Nouruz ( نوروز ): Altiranisches Neujahrs- und Frühlingsfest

Frühlingsanfang und Neujahrfest

Maria Sipaila-Bittner

Nowruz, Nourus oder Naurus, Newroz , Nûroj, Nevruz sind die verschiendenen Namen, unter denen man das Frühlingsfest in vielen Regionen Zentral– und Südasiens kennt. Für mehr als 300 Millionen Menschen in Afghanistan, Aserbaidschan, Iran, dem Kaukasus, Tadschikistan sowie den kurdischen Gebieten gehört Nouruz zum wichtigsten und größten Fest des Jahres. Seit 2010 ist das vorislamische Fest von der UNESCO als „immaterielles Weltkulturerbe“ anerkannt.
Im Iran wird an diesem Tag auch das Neujahr begrüßt. Das Neujahr beginnt exakt zur Tag- und Nachtgleiche und wird entsprechend für jedes Jahr neu berechnet. Als "Fest der Gemeinschaft und des Lebens" markiert es den Sieg des Lichtes über die Finsternis, des Frühlings über den Winter.

Die sieben Speisen mit „S“

Wichtigster Bestandteil des Neujahrsfestes ist eine große Tafel, genannt Sofreh-Haft-Sin. Sie dekoriert 13 Tage lang das Haus. Darauf stellt man sieben Sachen, die in der persischen Sprache mit dem Buchstaben „S“ beginnen. Jedes von ihnen hat eine besondere Bedeutung: Der Apfel (Sib) steht für Gesundheit, Linsensprossen (Sabzeh) für Vitalität, der Weizenpudding (Samanou) für Wohltat und Segen, die Mehlbeere (Senjed) symbolisiert den „Keim des Lebens“, der Gewürzsumach (Somagh) dessen Geschmack. Der Knoblauch (Sir) steht für Schutz und Essig (Sirkeh) für die Fröhlichkeit.
Neben diese sieben Elementen werden eine Hyazinthe (Sonbol) und Weihrauch (Sipand) auf das Tuch gelegt. Zusätzlich wird ein Spiegel aufgestellt.
Neben dem Haft Sīn befinden sich häufig auch eine Schale mit traditionellen Süßspeisen bzw. klassischem Gebäck, eine weitere Schale gefüllt mit verschiedenen Nüssen, Pistazien und Trockenfrüchten, ein Flakon gefüllt mit Rosenwasser und Fotos der Familienangehörigen.
Dazu gibt es auch ein Neujahresgetränk, das Haft Mewa, das auch aus sieben verschiedenen Zutaten zubereitet wird.

Nouruz: Neuer Tag

Nouruz bedeutet übersetzt „neuer Tag“ und die Menschen verbinden mit diesem Fest Hoffnung und Harmonie mit der Natur. Zwischen dem 21. März (in Schaltjahren dem 20. März) und dem 2. bzw. 3. April besucht man Freunde und Familienangehörige. Die Sofre-Haft-Sin wird immer neu gefüllt. Die Feierlichkeiten enden mit dem Sizdah Bedar, dem "Tag der Natur": An dem Tag verlassen die Menschen ihr Haus, um in die Natur zu gehen. Zu den traditionellen Bräuchen gehört, dass Goldfische in Flüssen in die Freiheit gelassen werden oder Samen, die zuvor angepflanzt wurden, in den Fluss geworfen werden, was den Kreislauf des Lebens symbolisieren soll. 

 

m_fld15_nouruz Persisch - Nouruz ( نوروز ): Altiranisches Neujahrs- und Frühlingsfest - Spracheninstitut Universität Leipzig
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