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Im Porträt

Litauen

Dr. R. Mann

Litauen ist der südlichste der drei baltischen Staaten. Das Land grenzt im Norden an Lettland, im Osten an Belarus, im Süden an Polen und im Südwesten an die russische Enklave Kaliningrad. Im Westen schließt sich die Ostsee an. Litauen ist ein hügeliges Land. Die höchste Erhebung beträgt 294 Meter. Die wichtigsten Flüsse sind die Memel und die Neris. Das Land hat sehr viele Seen, vor allem im Nordosten und Süden.

Eine landschaftliche Besonderheit ist die Kurische Nehrung, eine schmale Landzunge zwischen dem Kurischen Haff und der Ostsee, die sich dann in der Enklave Kaliningrad fortsetzt. Litauen hat eine sehr geringe Bevölkerung: 2021 lebten ca. 3 Millionen Menschen im Land. In den letzten 10-15 Jahren gab es eine starke Abwanderung in andere europäische Länder. Ca. 80 % der Bevölkerung sind Litauer, 9 % Russen und 7 % Polen.

Geschichte

Im 13. Jahrhundert erfolgte die Staatenbildung Litauens, indem der Fürst Mindaugas alle umliegenden Stämme vereinte und das Fürstentum Litauen gründete. Es war im 14. Jahrhundert eine Großmacht und eroberte sogar Kiew. Ende des 14. Jahrhunderts kam es durch Heirat zum Zusammenschluss von Polen und Litauen. Polen/Litauen besiegte 1410 in der Schlacht von Tannenberg sogar den Deutschen Orden.

1795 wurde Polen unter Preußen, Russland und Österreich/Ungarn aufgeteilt. Litauen geriet damit unter russische Herrschaft. 1918 wurde die Unabhängigkeit Litauens ausgerufen. Allerdings wurde die junge Demokratie 1926 durch einen Putsch beseitigt und Litauen wurde bis zum Zweiten Weltkrieg autokratisch regiert.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Land zur Litauischen Sozialistischen Sowjetrepublik und somit Teil der Sowjetunion. Mit dem Ende des Kalten Krieges erklärte Litauen 1990 seine Unabhängigkeit. Heute ist Litauen Mitglied der EU und der NATO.

Sehenswürdigkeiten

Hier ist zunächst die Hauptstadt Vilnius zu nennen. In der Altstadt finden sich die meisten Sehenswürdigkeiten. Dazu gehören die Obere und die Untere Burg, früher Residenz der Großfürsten. Berühmt sind auch die klassizistische Kathedrale und die spätgotische St.-Annen-Kirche. Vilnius ist außerdem bekannt für seine vielen Bauten im Barock-Stil.

kathedrale Litauisch - Im Porträt - Spracheninstitut Universität Leipzig

 

 

 

Klassizistische Kathedrale in Vilnius -
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Unweit von Vilnius befindet sich die Burg Trakai. Sie ist eine Inselfestung im See Galvé und war früher Sitz der Großfürsten. Trakai zählt zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten Litauens.

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Burg Trakai -
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Im Westen Litauens liegt die Stadt Klaipėda (früher Memel). Sehenswert ist hier die Altstadt mit kleinen verwinkelten Gassen und vielen Cafés und Restaurants. Auf dem Theaterplatz befindet sich in der Mitte eines Brunnens die berühmte Statue des Ännchens von Tharau. Sie wurde von Simon Dach, einem berühmten ostpreußischen Dichter aus dem 17. Jahrhundert, geschaffen.

Unweit von Klaipėda liegt der Nationalpark Kurische Nehrung. Auf der Nehrung befinden sich einige der höchsten Dünen Europas. Auf jeden Fall ist aber der kleine Ort Nida einen Besuch wert. Er besticht durch seine wunderschönen bunten Fischerhäuschen. Eines dieser Häuschen wurde Anfang der 1930er Jahre von Thomas Mann als Sommerhäuschen bewohnt. Heute befindet sich im Thomas-Mann-Haus ein Museum.

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Kurische Nehrung -
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Einer der beliebtesten und schönsten Badeorte ist Palanga, nördlich von Klaipėda gelegen. An der Uferpromenade befinden sich viele Bars und Cafés. Palanga hat außerdem ein sehenswertes Bernsteinmuseum.

 

Offizieller Name: Lietuvos Respublika
Staatsoberhaupt: Präsident
Staatsform: Republik
Amtssprache: Litauisch
Hauptstadt: Vilnius
Weitere größere Städte: Kaunas, Klaipėda
Bevölkerung: reichlich 3 Millionen (2021)
Fläche: 65.300 km2
Nationalfeiertag: 11. März
Währung: EUR
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Wappen Litauens
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