Jeongwol Daeboreum

Wenn das neue Jahr begonnen hat und der Vollmond sich zum ersten Mal im Jahr zeigt, dann feiern die Koreanerinnen und Koreaner Jeongwol Daeboreum, das Fest des Großen Vollmonds.

Um den Mond gebührend zu feiern und für Glück, Gesundheit und eine gute Ernte im neuen Jahr zu sorgen, gibt es viele Rituale. Dazu gehört das Essen von Ogok-Reis, der aus Reis, Getreiden und Bohnen besteht und mit Gemüse (Boreum namul) gereicht wird. Die Nachbarn laden sich gegenseitig zum Essen ein oder es wird gleich in einer großen Gemeinschaft gegessen. Es soll Glück im neuen Jahr bringen, wenn man das Gericht in der Gemeinschaft teilt und isst.

Für Gesundheit im neuen Jahr werden reichlich Nüsse (Bureom) geknackt und gegessen. Außerdem wird ein Reiswein (Gwibalgi-sul) getrunken, was dafür sorgen soll, dass man im neuen Jahr gut hören kann und gute Nachrichten nicht überhört. Es heißt auch, man bekommt überhaupt nur gute Nachrichten, wenn man den Reiswein zum Vollmondfest trinkt.

Um Unheil abzuwenden, gibt es außerdem Pyramidenfeuer. Oft schichten Dorfbewohner große Pyramiden aus Holz und Stroh auf und zünden sie auf einem offenen Feld an. Das soll auch für eine gute Ernte sorgen und Schädlinge fernhalten. Mancherorts wird aus dem Feuer ein richtiges Festival.

Der Mond spielt in der koreanischen Kultur eine große Rolle. Nach dem Mond richtete sich traditionell die Landwirtschaft und die Fischerei, die Grundlagen für das Leben der Menschen. Der Mond steht  also für Glück und Gedeihen. Der Mondkalender ist bis heute präsent. Das Fest des Großen Vollmonds richtet sich ebenfalls danach und findet immer am 15. Tag des ersten Mond-Monats statt, 14 Tage nach dem Neujahrsfest.