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New Orleans

Die Wiege des Jazz

Jazz, Zydeco, Cajuns, kreolische Küche – New Orleans ist atemberaubend. Ein Schmelztiegel englischer, französischer, spanischer und afrikanischer Kultur, dazu eingebettet in die wunderschönen Bayous. Das sind stille Sumpfgewässer, in denen  viele Vogelarten ihr Zuhause haben. Selbst Alligatoren sind hier heimisch.

Die Stadt befindet sich im Mississippi-Delta im Süden der USA. Sie liegt zwischen dem Lake Pontchartrain im Norden und dem Mississippi im Süden. New Orleans hat die Form einer Sichel und wird mitunter auch als Crescent City bezeichnet.

New Orleans wurde 1718 gegründet und war anfangs in französischem Besitz. Der ursprüngliche Name La Nouvelle-Orléans bezieht sich auf Philipp II., dem Herzog von Orléans. Die Stadt gehörte später zunächst Spanien und dann wieder Frankreich, bevor Napoleon I. sie 1803 an die USA verkaufte.

Kultur und Küche

New Orleans gilt als „Wiege des Jazz“. Diese Musikrichtung entstand Ende des 19. Jahrhunderts aus verschiedenen europäischen und afrikanischen Stilrichtungen (Märsche, Hymnen, Spirituals). Kreolische und afroamerikanische Straßenmusiker kreierten die neue Musik. Der Jazz in New Orleans wird vor allem von Blechbläsern (Trompete) bestimmt. Bekanntester Vertreter des Jazz in New Orleans ist Louis Armstrong. Es gibt heute zwei wichtige Jazz-Festivals in New Orleans: das French Quarter Festival Mitte April und das Jazz and Heritage Festival Ende April/Anfang Mai. Aber es bilden sich auch jeden Tag spontan Straßenumzüge.

 

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French Quarter -
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Eine weitere Musikrichtung prägt das Stadtbild von New Orleans: Zydeco. Das ist eine sehr rhythmische, schnelle und tanzbare Musikform aus Louisiana. Sie entstand durch eine Verschmelzung afroamerikanischer Musik mit Cajun-Musik. Die wichtigsten Instrumente sind das Akkordeon und das Waschbrett.

Ein wichtiges Ereignis in New Orleans ist der Karneval, der vor allem am Fastnacht-Dienstag (Mardi Gras) ausgiebig mit Umzügen und Straßenfesten gefeiert wird.

Was sind nun aber die Cajuns, von denen schon die Rede war? Im Vorfeld des Siebenjährigen Krieges Mitte des 18. Jahrhunderts wurden die französischen Siedler in Akadien (die heutigen kanadischen Provinzen New Brunswick, Nova Scotia und Prince-Edward-Island) durch die britische Krone vertrieben. Einige der französischen Siedler flohen nach Louisiana, das damals noch zur französischen Krone gehörte. Diese Siedler hießen Akadier. Auf Französisch hießen sie Acadiens (gesprochen Akadjiens). Durch den Wegfall des A wurde daraus Cadjiens (englisch Cajuns).  Sie leben heute vor allem in den ländlichen Bayous, haben sich aber noch ihre französische Sprache, ihre Musik und ihre Küche bewahrt.

Die Küche der Cajuns ist sehr traditionell. Wichtigste Zutaten sind neben der Tabasco-Sauce (die übrigens auch aus Louisiana kommt) Fische und Meeresfrüchte, Schweinswurst (z. B. Andouille), Stangensellerie, Paprika, Zwiebel und jede Menge weiterer Gewürze und Kräuter. Wichtigste Vertreter dieser Küche sind: Jambalaya, Gumbos (Eintöpfe mit Fisch oder Meeresfrüchten, Geflügel, Würste und Gemüse, die in schweren Töpfen sehr lange gekocht werden) und Dirty Rice: ein Reis, der mit Geflügelklein (Flügel und Mägen) gekocht wird und so sein „schmutziges“ Aussehen bekommt.

In New Orleans wird der Tourist dagegen eher mit der kreolischen Küche konfrontiert, die durch die Küche der Karibik, Afrikas, Spaniens und Frankreichs inspiriert wurde. Typisch kreolische Gerichte sind Beignets (in Fett ausgebackene Krapfen), Pampano en papillotte (in Pergament-Papier gebackener Fisch) und Shrimp Creole (ein Eintopf mit Garnelen).

 

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Kreolischer Gumbo -
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Sehenswürdigkeiten

Hauptattraktion in New Orleans ist das French Quarter. Dieses alte Viertel aus Holz- und Backsteinhäusern liegt am Ufer des Mississippi. Tagsüber kann man in die vielen interessanten Läden (Antiquitäten, Kunst) gehen. Abends locken Bars, Kneipen und Restaurants und das eine oder andere spontane Straßenkonzert. Die berühmteste Straße im French Quarter ist die Bourbon Street. Dort ist abends alles noch ein wenig lauter. Neben Jazz erklingen auch Blues und Rock.

 

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French Quarter -
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Ebenfalls zum French Quarter gehören der Jackson Square mit dem Denkmahl des General Jackson sowie der French Market mit vielen Cafés, Restaurants sowie Obst- und Gemüseständen.

Einige Kilometer östlich des French Quarter befindet sich der Garden District. Er wurde nach 1803 angelegt, als Louisiana an die USA ging. Seinen Namen verdankt der Bezirk seinen riesigen Bäumen und Gärten. Sehenswert sind die prächtigen Villen. Wenn man einmal dort ist, sollte man unbedingt eine Fahrt mit der romantischen St. Charles Avenue Streetcar (einer elektrischen Straßenbahn) machen.

Letzte Empfehlungen: Eine Fahrt auf einem Schaufelrad-Dampfer auf dem Mississippi oder eine Bootsfahrt in die Bayous.

 

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Bayou in Louisiana -
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