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Dr. Daniel Siegmund

Kursleiter Italienisch

Was ist für Sie beim Unterrichten besonders wichtig?

Die Motivation ist mir besonders wichtig, für Lehrende und Lernende. Wenn alle Teilnehmenden so richtig Lust haben zu kommen und was zu lernen, wenn Fehler nicht als Versagen, sondern als Gelegenheit etwas zu verstehen erkannt werden, dann fließt der Unterricht wie ein Fluss, alle schwimmen mit, niemand geht resignierend unter in grammatischen Strudeln. Die Teilnehmenden merken erst am Ende des Unterrichtes, wie schnell und wie viel sie gelernt haben. Wenn es so läuft, gehen alle zufrieden nach Hause und kommen gern wieder. Spracherwerb ist auch kein Wettkampf. Man lernt nicht gegeneinander, sondern miteinander. Niemand muss besser oder schneller sein. Und ist man es doch, dann sollte man bereit sein, seine Fertigkeiten zu nutzen, um andere zu unterstützen. Schlussendlich ist mir wichtig, dass Sprache nicht im luftleeren Raum gelernt wird. Sie sollte begleitet sein von vielen Einblicken in die Kultur, in welche sie den Weg öffnen soll. Es reicht nicht, wenn man eine Landkarte lesen kann, man muss dann auch den Weg durch die Landschaft finden können.

Hat sich das Unterrichten in den Jahren verändert (und falls ja, was hat sich verändert)?

Eindeutig ja. Vor allem die technischen Möglichkeiten haben sich rasant und enorm verbessert und mit ihnen ist auch der Raum der Möglichkeiten größer geworden. Der Kassettenrekorder und der Rucksack voller Fotokopien, beide sind Geschichte. Der Unterricht läuft viel reibungsloser, lässt sich besser planen und die Zeit kann besser genutzt werden. Die Nutzung von Videomaterial und von Spielen sorgt für mehr Variabilität und Motivation in der Unterrichtsgestaltung. Viele Lernenden staunen mich an, wenn der Unterricht nach 90 Minuten „schon“ vorbei ist. Keine Chance, zwischendurch auf die Uhr zu schauen.

Welche Ereignisse während Ihrer Zeit am Institut waren für Sie besonders eindrücklich? Erzählen Sie doch bitte einmal.

Jeder Kursbeginn ist ein Erlebnis: die Spannung zuvor, die Findungsphase. Das ist immer besonders. Und dann das Ende des Kurses, nach einer schönen Zeit, die man miteinander verbracht hat, auch wenn man dann wieder auseinandergeht. Und natürlich zähle ich dazu die Weihnachtsfeiern mit den anderen Lehrenden und Mitarbeitenden.

Was wünschen Sie sich für die nächsten 30 Jahre SI?

Ich wünsche mir zuallererst ruhigere Zeiten in der Welt, damit die Menschen sich möglichst sorgenfrei wieder mehr den schönen Dingen zuwenden können und damit auch fremden Sprachen und Kulturen. Ich würde mich allgemein in der Gesellschaft auch sehr über mehr Neugier auf das Fremde als Furcht vor dem Fremden freuen. Auch das käme dem SI zugute.

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m_fld15_foto_d_siegmund Jubiläumsstimmen - Dr. Daniel Siegmund - Spracheninstitut Universität Leipzig
Dr. D. Siegmund
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